Das alte Gesetz
und der neue Bund
Neuer Wein in alte Schläuche (Matthäus 9,17)
Jesus warnt davor, neuen Wein in alte Schläuche zu füllen, damit sie nicht zerreißen. Dieses Wort wird als Sinnbild für die befreiende Botschaft des Evangeliums („neuer Wein“) verstanden, der in einem starren, rein formalen System („alte Schläuche“) keinen Platz findet. Dieser Gedanke wird von Thomas von Aquin und der paulinischen Theologie weitergeführt: Das Alte Gesetz (äußerliche Gebote, Strafe, Belohnung) kann den Menschen nicht wirklich von innen her verwandeln. Erst im Neuen Bund, den Christus verkündet und vollbringt, geschieht eine innere Erneuerung durch den Heiligen Geist.
1. Der alte Bund: Gesetz der Furcht und äußerliche Motivation
Thomas von Aquin greift in seiner »Summa Theologica« die klassische Unterscheidung zwischen dem Alten und dem Neuen Gesetz aus der Tradition der Kirchenväter auf. Das Alte Gesetz, also die mosaischen Gebote, war nach seiner Auffassung – ebenso wie auch Paulus dies darlegt – vorrangig ein «Gesetz der Furcht». Es konnte dem Menschen zwar Gebote aufzeigen, moralische Normen definieren und dadurch die äußerliche Hand zügeln, den Menschen aber nicht von innen her verwandeln. Der Mensch blieb auf externe Anreize angewiesen: Strafen, Drohungen, zeitliche Belohnungen. Diese Instrumente führten zwar dazu, dass äußerlich bestimmte Vorschriften eingehalten wurden, sie drangen aber nicht wirklich bis in das Herz vor, um dort den Menschen innerlich neu zu gestalten. So blieb das Gesetz für viele eher ein Zwang, ein Rahmen, ein Gerüst, das durch Furcht vor Strafe oder durch Aussicht auf irdische Vorteile motivierte. Paulus fasst diese Unzulänglichkeit des Gesetzes im Galaterbrief so zusammen:
„[D]er Mensch [wird] nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt, sondern durch den Glauben an Jesus Christus.“ (Galater 2:16)
Wer versucht, den „neuen Wein“ – die befreiende Lehre Christi – in „alte Schläuche“ – unflexible, nur äußerlich motivierte Religionsformen – zu gießen, erlebt das Scheitern: Die alte Form zerreißt unter der Kraft des neuen Inhalts.
2. Der neue Bund: Gesetz der Liebe und innere Transformation durch den Geist
Mit Christus kam ein neuer Bund, den Aquin als „Gesetz der Liebe“ bezeichnet. Dieser neue Bund entspricht dem, was der Prophet Hesekiel verheißen hatte:
„Und ich will euch ein neues Herz geben ... Ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt.“ (Hesekiel 36:26-27)
Gott selbst legt seinen Geist in die Herzen der Menschen, verändert ihr Innerstes und macht sie so fähig, die Gebote Gottes aus Liebe zu erfüllen, nicht mehr aus äußeren Zwängen. Paulus nimmt dieses Motiv auf und betont im Galater- und Römerbrief, dass der Geist Gottes in den Gläubigen wirkt, sie zu einer neuen Schöpfung macht (Gal 6,15) und sie von innen her befähigt, Gottes Willen zu tun. Das Neue Gesetz ist also nicht bloß eine erweiterte Sammlung von Vorschriften, sondern vor allem die innere Gabe des Heiligen Geistes, die den Menschen erneuert und ihm wahre Freiheit schenkt. Thomas und die paulinische Theologie stimmen hier überein: Es ist ein Übergang von einer äußerlich auferlegten Gerechtigkeit zur innerlich gewirkten Tugend, vom Gesetzbuch zum lebendigen Wirken des Geistes. Dadurch kann der Mensch nun «aus Liebe zur Tugend» handeln, wie Thomas sagt – also Gutes tun, einfach weil es gut ist, nicht aus Berechnung oder Zwang.
Der Hebräerbrief zitiert Jeremia, um diesen Übergang klarzumachen:
„Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben.“ (Hebräer 8:10)
3. Abschaffung der rituellen und zeremoniellen Gebote, Erfüllung des ethischen Kerns
Sowohl Paulus als auch spätere lehramtliche Schriften der Kirche – wie das unten zitierte Schreiben Papst Benedikts XIV. – verdeutlichen, dass die rituellen, zeremoniellen und bundeszeichenhaften Vorschriften des Alten Bundes durch das Kommen Christi aufgehoben sind. Diese waren vor allem Schattenbilder für das, was in Christus nun Wirklichkeit geworden ist:
„So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat.“ (Kolosser 2:16-17)
Dies betrifft besonders jene Regelungen, die die Identität des alttestamentlichen Gottesvolkes durch Speisevorschriften, Feiertagsgesetzgebungen (etwa Sabbatheiligung als zwingendes Ritual), Beschneidung und dergleichen absicherten. Diese „äußerlichen“ Elemente – so betont nicht nur Paulus, sondern auch das nachösterliche Lehramt der Kirche – erfüllen sich in Christus und werden von ihm überboten: nur ein Schatten des Wesen Christi. Das heißt nicht, dass ihr ethischer Kern – die Liebe und die Ausrichtung auf Gottes Willen – verworfen wird, sondern dass die zeichenhaften, auf das Kommen des Messias vorbereitenden Vorschriften nun ihren Zweck erfüllt haben. Die moralischen Gebote, die eigentliche Sittlichkeit (z. B. die Nächstenliebe, das Liebesgebot als Erfüllung des gesamten Gesetzes), bleiben als Substanz bestehen, sind aber nun in Christus zu Ende gedacht: Der Mensch befolgt sie aus freiem, geheiligtem Herzen heraus.
4. Vom Sabbat zum Sonntag: Der erste Tag der Woche
Der Sabbat war im Alten Bund ein zentrales Zeichen des Bundes zwischen Gott und Israel. Im Neuen Bund, nach der Auferstehung Christi, hat sich der Fokus der christlichen Gemeinde verschoben. Die ersten Christen begannen, sich am „ersten Tag der Woche“ – dem Tag der Auferstehung – zum Brechen des Brotes und zum Gottesdienst zu versammeln. In der Apostelgeschichte heißt es:
„Am ersten Tag der Woche aber, als die Jünger versammelt waren, um das Brot zu brechen ...“ (Apostelgeschichte 20:7)
Auch Paulus verweist auf diesen ersten Tag der Woche, an dem die Gläubigen Spenden sammeln:
„An jedem ersten Wochentag lege jeder unter euch etwas beiseite ...“ (1. Korinther 16:2)
Und das Johannesevangelium beschreibt, wie der auferstandene Christus am ersten Tag der Woche den versammelten Jüngern erscheint (Johannes 20:19). Dadurch wird deutlich, dass der Schwerpunkt sich weg von einer rituellen Sabbatobservanz hin zu einer lebendigen Begegnung mit dem Auferstandenen verschiebt. Der Sonntag steht für die neue Schöpfung in Christus, nicht für ein äußeres Gesetzeswerk, sondern für die innere Freiheit, in der Gemeinschaft mit Christus zu leben.
Was Paulus (und das NT) energisch kritisiert, ist die Vorstellung, dass das Halten dieser Vorschriften (z.B. Reinheitsgebote, Speisevorschriften, Sabbat) nötig sei, um gerechtfertigt zu werden oder „ein besserer Christ“ zu sein. Paulus sagt in Römer 14,5:
„Der eine hält einen Tag höher als den andern; der andere hält alle Tage gleich. Ein jeder sei seiner Meinung gewiss.“
Christus allein ist die Grundlage unserer Erlösung. Jede zusätzliche „Pflicht“ (z.B. Beschneidung, Speisegebote) als Voraussetzung für die Annahme bei Gott wäre eine Rückkehr zum alten Bund und damit eine Leugnung dessen, was Jesus bereits vollbracht hat.
Ziel und Sinn des Sabbats (Ruhen, Gott vertrauen) bleiben erhalten, aber die wörtliche Einhaltung des jüdischen Sabbats als Heilsnotwendigkeit ist im Christentum aufgehoben. Die Kirche spricht vom „Tag der Auferstehung“, der die Gläubigen wöchentlich an die Erlösung erinnert. Wer am Sonntag die Eucharistie feiert und ruht, erfüllt den Kern des dritten Gebots („Du sollst den Sabbattag heiligen“) in christlicher Ausrichtung, womit man geistlich den Sinn des Sabbats fortsetzt, ohne das jüdische Gesetz an sich beizubehalten.
An dieser Stelle auch ein Verweis auf das päpstliche Schreiben von Johannes Paul II. „Dies Domini“.
5. Der neue Bund in Christus: Gnade, Glaube und innere Freiheit
Wie Paulus im Galaterbrief (Gal 2:16; 3:2-8.19-26; 4:4-11) und im Römerbrief darlegt, kommt die Rechtfertigung nicht durch Gesetzeswerke, sondern durch Glauben an Christus:
„Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Schöpfung.“ (Galater 6:15)
„Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.“ (Galater 5:18)
Der Gläubige ist durch die Taufe und den Empfang des Heiligen Geistes mit Christus verbunden; das Gesetz, das ehemals von außen auferlegt war, ist nun im Herzen verankert (Hebr 8:8-13). Anders gesagt: Der Mensch braucht keine externe Peitsche oder Karotte mehr, um sich gut zu verhalten; er handelt gut, weil Christus in ihm lebt (Gal 2:20) und der Geist in ihm die Frucht der Liebe, Freude, des Friedens und all der anderen Tugenden hervorbringt (Gal 5:22-23). Wo der Geist ist, da ist Freiheit (2 Kor 3:17). Nicht mehr der Buchstabe des Gesetzes zwingt, sondern der Geist formt das Herz und lenkt den Willen zu Gott hin.
6. Der Übergang vom Alten zum Neuen Bund in der Kirchengeschichte
Apostelgeschichte 15:19-20, 24, 28-29 zeigt, dass schon die frühe Kirche die Relevanz des Gesetzes für Heidenchristen diskutierte. Ergebnis: Die Heiden müssen sich nicht beschneiden lassen oder das mosaische Gesetz in all seinen Einzelbestimmungen befolgen, um an Christus teilzuhaben. Sie sollen sich lediglich von offensichtlichen Sünden (Unzucht, Götzenopfer, Blutgenuss) fernhalten. Der Brief an die Hebräer spricht ausdrücklich davon, dass mit dem Neuen Bund das Alte veraltet ist:
„Indem er sagt: ‚Einen neuen [Bund]‘, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.“ (Hebräer 8:13)
Man sieht, wie sich die junge Kirche bereits auf den Weg macht, das Verständnis von Gesetzeshaltung neu zu definieren. Auch Papst Benedikt XIV. (Ex Quo) bestätigt die Aufhebung der zeremoniellen Vorschriften, denn nach dem Kommen Christi würde ihre weitere Befolgung nicht nur obsolet, sondern sogar zur Sünde, indem man am Schatten festhält und die Wirklichkeit – Christus – verkennt.
7. Zusätzliche Lehren zur Beibehaltung des Alten Bundes
Der Wert des Alten Bundes bestand insbesondere darin, das Kommen des Erlösers anzukündigen und den Glauben an Ihn zu fördern. Die Zeremonien des Alten Gesetzes waren nur bis zum Erscheinen Christi in Kraft. Mit dem vollendeten Werk Christi, der das Gesetz erfüllt hat, verloren diese Vorschriften ihre bindende Kraft. Wer sie nach der Auferstehung Christi weiterhin als heilsnotwendig betrachtet, bekennt damit indirekt, dass Christus nicht der verkündete Messias sei.
Kirchenväter und kirchliche Dokumente
St. Johannes Chrysostomus (Orations against the Jews) tadelte scharf die Teilnahme von Christen an jüdischen Festen, weil dies auf eine Art Rückfall ins alte System hindeutet.
St. Augustinus unterscheidet drei Phasen:
Vor dem Tod Christi: Die Einhaltung des Alten Gesetzes war verbindlich (daher hielt auch Jesus die jüdischen Feste).
Nach dem Tod Christi: Die Verpflichtung zur Beachtung des Alten Gesetzes hörte auf; dennoch wurde es zeitweise toleriert, um den Judenchristen den Übergang zu erleichtern.
Nach der Ausbreitung des Evangeliums: Die Beachtung des Alten Gesetzes als „heilsnotwendig“ wird zur Sünde, weil sie ein Unglaube an die Erfüllung durch Christus ist.
St. Thomas von Aquin kommentiert Gal 5,2 („Wenn ihr euch beschneiden lasst, wird euch Christus nichts nützen“) und sagt (I-II, q. 103 a. 4): „Daher ist es ein Todsünde, sich beschneiden zu lassen oder andere Riten des Alten Gesetzes nach dem Tod Christi zu befolgen.“
Papst Benedikt XIV. schreibt in Ex Quo: „Die Riten des mosaischen Gesetzes wurden durch das Kommen Christi abgeschafft und können nach der Verkündigung des Evangeliums nicht mehr ohne Sünde beachtet werden.“
Das Konzil von Florenz lehrt: „Wer nach der Passion seine Hoffnung auf die Vorschriften des (Alten) Gesetzes setzt und sich ihnen als für das Heil notwendig unterwirft, sündigt tödlich.“
KKK 1828 „Entweder wenden wir uns vom Bösen ab aus Furcht vor Bestrafung, und dann verhalten wir uns wie ein Sklave. Oder wir sind auf den Vorteil der Belohnung bedacht und erfüllen die Gebote, weil daraus Vorteil entspringt; dann gleichen wir den Tagelöhnern. Oder wir gehorchen um des Guten selbst willen und aus Liebe zu dem, der uns das Gesetz gegeben hat ... dann verhalten wir uns wie Söhne“ (Basilius der Große 330-379 n.Chr., reg. fus. prol. 3).
In der katholischen Tradition gilt daher: Die gesamte Zeremonialordnung des Alten Bundes war auf Christus hin ausgerichtet. Mit seinem Kommen und seiner Auferstehung, die den Neuen Bund einleitet, fällt die bindende Kraft jener alten Zeremonien weg. Sie weiter als notwendig für das Heil zu praktizieren, gilt als Verneinung oder Unglaube an das einmalige Heilshandeln Christi.
8. Die Ausrichtung auf die innere Erneuerung – ein bleibendes Prinzip
Das von Thomas von Aquin Gesagte findet also in den paulinischen Texten und den späteren kirchlichen Aussagen eine enge Entsprechung: Der neue Bund ist vorrangig eine innere Erneuerung, eine Verankerung des Gesetzes in Herz und Geist des Menschen. Die Ethik ist nicht aufgehoben, sondern auf eine höhere Stufe gehoben: vom äußerlichen Regelwerk, das durch Strafe und Belohnung motiviert, hin zur inneren, liebevollen Hingabe an das Gute, die sich aus der Beziehung zu Christus speist. Wer vom Geist Christi durchdrungen ist, handelt automatisch im Sinne des göttlichen Willens, ohne dass äußere Zwangsmittel dies erzwingen müssten.
Aus katholischer Sicht sind Alter und Neuer Bund nicht gegeneinander ausgespielt, sondern stehen in einer Heilsgeschichtlichen Kontinuität:
Alter Bund (Mose, Abraham) ist echte Offenbarung Gottes, bereitet jedoch auf den Messias vor.
Neuer Bund (in Christus) ist die Erfüllung aller Verheißungen. Das Wesentliche des Alten Bundes – die Liebe zu Gott und den Menschen – wird im Neuen Bund durch Christus voll entfaltet.
Fazit
Die zahlreichen biblischen und theologischen Quellen beschreiben einen umfassenden Paradigmenwechsel:
Das Alte Gesetz leitet zur Gerechtigkeit hin, kann sie aber nicht selbst schaffen.
Die äußere Motivation durch Furcht oder Belohnung weicht im Neuen Bund dem inneren Antrieb durch die Gnade.
Christus setzt die Vorschriften nicht einfach außer Kraft, sondern erfüllt, vertieft und vollendet sie in der Liebe. Die rituellen Vorschriften und Schattenbilder des Alten Bundes sind in Christus erfüllt, der jetzt das wahre Wesen verkörpert.
Der Sabbat als äußerliches Gesetzeszeichen tritt zurück, der Sonntag, der erste Tag der Woche, wird zum Tag des Herrn, an dem man in Freiheit und aus innerer Hingabe den auferstandenen Christus feiert.
Die katholische Lehre (u. a. St. Augustinus, St. Chrysostomus, St. Thomas von Aquin, Papst Benedikt XIV., Konzil von Florenz) bestätigt, dass die Beibehaltung der Alten Zeremonien nach der Auferstehung Christi als Unglaube zu bewerten ist.
Im Neuen Bund wird der Mensch durch den Heiligen Geist von innen heraus erneuert, so dass er Gottes Willen nicht mehr als Last erlebt, sondern als natürliches Wollen des neuen, in Christus verwandelten Herzens.
Dies deckt sich mit dem von Thomas von Aquin dargestellten Übergang vom „Gesetz der Furcht“ zum „Gesetz der Liebe“: Wo früher äußere Vorschriften eine mühsame Einhaltung erzwangen, wirkt nun die Gnade des Heiligen Geistes, die den Menschen frei macht, das Gute um seiner selbst willen zu tun.
Textreferenzen
Von Thomas von Aquin (~1250 n.Chr.) aus der Summa Theologica. Hier in Kapitel 107 gehts um den alten und neuen Bund. Er spricht da drüber, dass wir im neuen Bund Christi, dass Gute aus der Liebe zum Guten und zur Gerechtigkeit tun, aus sich selbst heraus, und nicht weil wir Strafe oder Belohnung dafür erwarten - das wäre der alte Bund der Furcht. Diese externe Motivation entspricht nicht dem Neuen Bund, sondern es muss von innen heraus sein, vom hl Geist gewirkt, dass wir das Gute tun wollen und das Böse vermeiden, einfach weil das Gute gut und das Böse böse ist.
Um die Tugendwerke zu thun, dazu neigen sich jene, die noch nicht den vollkommenen Tugendzustand in sich haben, hin kraft einer äußerlichen Ursache; wie z. B. kraft der Androhung von Strafen oder kraft der Verheißungen von Ehre, Reichtum u. dgl. Und so ward das Alte Gesetz, welches den noch Unvollkommenen gegeben wurde, „Gesetz der Furcht“ genannt; denn es drohte mit Strafen, wenn man die Gebote nicht erfüllte, und verhieß zeitliche Güter, falls man sie beobachtete. Wer aber den vollkommenen Tugendzustand in sich hat, thut das Nämliche aus Liebe zur Tugend. Und so wird das Neue Gesetz, welches in erster Linie in der den Herzen eingegossenen geistigen Gnade besteht, „Gesetz der Liebe“ genannt; es enthält demgemäß Geistiges und Ewiges in seinen Verheißungen, was Gegenstand der Tugend, zumal der heiligen Liebe ist. Hier vollzieht sich also die Hinneigung nicht wie in etwas Außenstehendes, sondern wie in das eigens dem Wesen des handelnden Entsprechende. Deshalb sagt man auch, das Alte Gesetz zügele die Hand, nicht die Seele; denn wer nur aus Furcht vor Strafe einer Sünde sich enthält, dessen Wille tritt nicht schlechthin und ohne weiteres von der Sünde zurück; — wie das beim Willen desjenigen der Fall ist, der aus Liebe zur Gerechtigkeit Ungerechtes nicht thut; und deshalb zügelt das Neue Gesetz die Seele. Insoweit aber einige im Alten Testamente die heilige Liebe und die Gnade des heiligen Geistes hatten und sonach Ewiges und Geistiges als Gegenstand der Verheißungen erwarteten, gehören sie zum Neuen Bunde. Und hingegen giebt es auch im Neuen Testamente fleischlich Gesinnte, die man zur Tugend anführen muß durch die Furcht vor Strafe und durch Verheißung zeitlicher Güter. Gab nun auch das Alte Gesetz Gebote der Liebe, so verlieh es doch nicht den heiligen Geist, „durch den die Liebe sich ergießt in unsern Herzen.“ (Röm. 5.) III. Das Gesetz des Neuen Bundes heißt „das Gesetz des Glaubens“, weil es hauptsächlich in der Gnade besteht, die in das Innere der Gläubigen sich ergießt und somit „Gnade des Glaubens“ heißt. Als Folge davon enthält es moralische und sakramentale Thatsachen oder Werke, die aber nicht die erste Stelle im Neuen Bunde einnehmen, wie dies im Alten der Fall war. Die jedoch im Alten Testamente gerechtfertigt geworden sind, wurden dies durch den Glauben an Christum und gehörten demgemäß zum Neuen Testamente, nach Hebr. 11.: „Als größeren Reichtum wie die Schätze Ägyptens erachtete er (Moses) die Schmach Christi.“
https://bkv.unifr.ch/de/works/sth/versions/summe-der-theologie/divisions/1609
„Die erste Überlegung ist, dass die Zeremonien des mosaischen Gesetzes durch das Kommen Christi aufgehoben wurden und dass sie nach der Verkündigung des Evangeliums nicht mehr ohne Sünde beachtet werden können...“
Papst Benedikt XIV., Ex Quo (61)
https://www.vatican.va/content/benedictus-xiv/it/documents/enciclica--i-ex-quo-primum--i---1-marzo-1756--il-pontefice-invit.html
https://www.papalencyclicals.net/ben14/b14exquo.htm
Kolosserbrief 2:16 - 23
[16] So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, [17] die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat. [18] Lasst nicht zu, dass euch irgendjemand um den Kampfpreis bringt, indem er sich in Demut und Verehrung von Engeln gefällt und sich in Sachen einlässt, die er nicht gesehen hat, wobei er ohne Grund aufgeblasen ist von seiner fleischlichen Gesinnung, [19] und nicht festhält an dem Haupt, von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder unterstützt und zusammengehalten, heranwächst in dem von Gott gewirkten Wachstum. [20] Wenn ihr nun mit Christus den Grundsätzen der Welt gestorben seid, weshalb lasst ihr euch Satzungen auferlegen, als ob ihr noch in der Welt lebtet? [21] »Rühre das nicht an, koste jenes nicht, betaste dies nicht!« [22] — was doch alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheimfällt — [Gebote] nach den Weisungen und Lehren der Menschen, [23] die freilich einen Schein von Weisheit haben in selbst gewähltem Gottesdienst und Demut und Kasteiung des Leibes, [und doch] wertlos sind und zur Befriedigung des Fleisches dienen.
Hebräer 9:9-11
[9] Dieses Zelt ist nämlich ein Sinnbild, dessen volle Bedeutung wir erst in der heutigen Zeit verstehen: Die Gaben und Opfer, die nach den Vorschriften des Gesetzes dargebracht werden, sind nicht imstande, den Opfernden wirklich von seiner Schuld zu befreien und sein Gewissen zur Ruhe zu bringen. [10] Bei allen diesen Vorschriften geht es um Äußerlichkeiten – um Fragen des Essens und Trinkens und um eine Vielzahl von rituellen Waschungen –, und sie gelten deshalb auch nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem eine neue und bessere Ordnung eingeführt wird. [11] ´Jetzt aber ist diese Zeit angebrochen, denn jetzt` ist Christus gekommen, der Hohepriester, der uns die wahren Güter gebracht hat. Er hat ein größeres und vollkommeneres Zelt durchschritten, ein Zelt, das nicht von Menschen gemacht wurde und nicht zu dieser Schöpfung gehört.
Epheserbrief 2:14-16
[14] Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat, [15] indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften, [16] und um die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, nachdem er durch dasselbe die Feindschaft getötet hatte.
Apostelgeschichte 15:19-20, 24, 28-29
[19] Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, [20] sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten.
[24] Da wir gehört haben, dass etliche, die von uns ausgegangen sind, euch durch Reden verwirrt und eure Seelen unsicher gemacht haben, indem sie sagen, man müsse sich beschneiden lassen und das Gesetz halten, ohne dass wir sie dazu beauftragt hätten,
[28] Es hat nämlich dem Heiligen Geist und uns gefallen, euch keine weitere Last aufzuerlegen, außer diesen notwendigen Dingen, [29] dass ihr euch enthaltet von Götzenopfern und von Blut und vom Erstickten und von Unzucht; wenn ihr euch davor bewahrt, so handelt ihr recht. Lebt wohl!
Römerbrief 14:5-6
[5] Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss! [6] Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn. Wer isst, der isst für den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der enthält sich der Speise für den Herrn und dankt Gott auch.
Hebräerbrief 8:8-13
[8] Denn er tadelt doch, indem er zu ihnen spricht: (Jer 31,31) »Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; [9] nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten zu führen — denn sie sind nicht in meinem Bund geblieben, und ich ließ sie gehen, spricht der Herr —, [10] sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. [11] Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen; [12] denn ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten, und an ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.« [13] Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.
Hesekiel 36:26-27
[26] Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; [27] ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut.
2. Korinther 3:5-6
[5] nicht dass wir von uns selber aus tüchtig wären, sodass wir uns etwas anrechnen dürften, als käme es aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit kommt von Gott, [6] der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
Galaterbrief 2:16, 20-21
[16] [doch] weil wir erkannt haben, dass der Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Werken des Gesetzes, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird.
[20] Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. [21] Ich verwerfe die Gnade Gottes nicht; denn wenn durch das Gesetz Gerechtigkeit [kommt], so ist Christus vergeblich gestorben.
Galaterbrief 3:2-8, 10-11, 15, 19-26
[2] Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch Werke des Gesetzes empfangen oder durch die Verkündigung vom Glauben? [3] Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen und wollt es nun im Fleisch vollenden? [4] So viel habt ihr umsonst erlitten? Wenn es wirklich umsonst ist! [5] Der euch nun den Geist darreicht und Kräfte in euch wirken lässt, [tut er es] durch Werke des Gesetzes oder durch die Verkündigung vom Glauben? [6] Gleichwie Abraham Gott geglaubt hat und es ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde, [7] so erkennt auch: Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Kinder. [8] Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im Voraus das Evangelium verkündigt: »In dir sollen alle Völker gesegnet werden«.
[10] Denn alle, die aus Werken des Gesetzes sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun«. [11] Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«.
[15] Brüder, ich rede nach Menschenweise: Sogar das Testament eines Menschen hebt niemand auf oder verordnet etwas dazu, wenn es bestätigt ist.
[19] Wozu nun das Gesetz? Der Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt, bis der Same käme, dem die Verheißung gilt, und es ist durch Engel übermittelt worden in die Hand eines Mittlers. [20] Ein Mittler aber ist nicht [Mittler] von einem; Gott aber ist einer. [21] Ist nun das Gesetz gegen die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, so käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz. [22] Aber die Schrift hat alles unter die Sünde zusammengeschlossen, damit die Verheißung aufgrund des Glaubens an Jesus Christus denen gegeben würde, die glauben. [23] Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. [24] So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. [25] Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister; [26] denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus;
Galaterbrief 4:4-11, 21-31
[4] Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, [5] damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. [6] Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! [7] So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus. [8] Damals aber, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind. [9] Jetzt aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wieso wendet ihr euch wiederum den schwachen und armseligen Grundsätzen zu, denen ihr von Neuem dienen wollt? [10] Ihr beachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre. [11] Ich fürchte um euch, dass ich am Ende vergeblich um euch gearbeitet habe.
[21] Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Hört ihr das Gesetz nicht? [22] Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der [leibeigenen] Magd, den anderen von der Freien. [23] Der von der Magd war gemäß dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung. [24] Das hat einen bildlichen Sinn: Dies sind nämlich die zwei Bündnisse; das eine vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar. [25] Denn »Hagar« bedeutet den Berg Sinai in Arabien und entspricht dem jetzigen Jerusalem, und es ist in Knechtschaft samt seinen Kindern. [26] Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist die Mutter von uns allen. [27] Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht in Wehen liegst, denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die, welche den Mann hat«. [28] Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung. [29] Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt. [30] Was aber sagt die Schrift? »Treibe die Magd hinaus und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien«. [31] So sind wir also, Brüder, nicht Kinder der [leibeigenen] Magd, sondern der Freien.
Galaterbrief 5:18, 22-23
[18] Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.
[22] Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. [23] Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.
Galaterbrief 6:1, 3, 15
[1] Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst!
[3] Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst.
[15] Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Schöpfung.
Römerbrief 1:16-17
[16] Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; [17] denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«.
Römerbrief 2:11-18, 25-26, 29
[11] Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person; [12] alle nämlich, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verlorengehen; und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durch das Gesetz verurteilt werden [13] — denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören, sondern die, welche das Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt werden. [14] Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, [15] da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen — [16] an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium. [17] Siehe, du nennst dich einen Juden und verlässt dich auf das Gesetz und rühmst dich Gottes, [18] und kennst [seinen] Willen und verstehst zu prüfen, worauf es ankommt, weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist;
[25] Die Beschneidung nämlich hat nur Wert, wenn du das Gesetz hältst; bist du aber ein Übertreter des Gesetzes, so ist deine Beschneidung zur Unbeschnittenheit geworden. [26] Wenn nun der Unbeschnittene die Rechtsbestimmungen des Gesetzes befolgt, wird ihm dann nicht seine Unbeschnittenheit als Beschneidung angerechnet werden?
[29] sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung [geschieht] am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.
Römerbrief 3:19-24, 27-28, 31
[19] Wir wissen aber, dass das Gesetz alles, was es spricht, zu denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, [20] weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. [21] Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, [22] nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied; [23] denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, [24] sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.
[27] Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens! [28] So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.
[31] Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz.
Römerbrief 4:13-16
[13] Denn nicht durch das Gesetz erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, dass er Erbe der Welt sein solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. [14] Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube wertlos geworden und die Verheißung unwirksam gemacht. [15] Das Gesetz bewirkt nämlich Zorn; denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. [16] Darum ist es aus Glauben, damit es aufgrund von Gnade sei, auf dass die Verheißung dem ganzen Samen sicher sei, nicht nur demjenigen aus dem Gesetz, sondern auch dem aus dem Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist
Römerbrief 5:1-2, 12-14, 20-21
[1] Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, [2] durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.
[12] Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben [13] (denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt. [14] Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild dessen ist, der kommen sollte.
[20] Das Gesetz aber ist daneben hereingekommen, damit das Maß der Übertretung voll würde. Wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überströmend geworden, [21] damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Römerbrief 6:3-7, 11, 14-15, 19
[3] Oder wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind? [4] Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. [5] Denn wenn wir mit ihm einsgemacht und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein; [6] wir wissen ja dieses, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, sodass wir der Sünde nicht mehr dienen; [7] denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen.
[11] Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn!
[14] Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade. [15] Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!
[19] Ich muss menschlich davon reden wegen der Schwachheit eures Fleisches. Denn so, wie ihr [einst] eure Glieder in den Dienst der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt zur Gesetzlosigkeit, so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit zur Heiligung.
Römerbrief 7:1, 4-16, 21-23, 25
[1] Oder wisst ihr nicht, Brüder — denn ich rede ja mit Gesetzeskundigen —, dass das Gesetz [nur] so lange über den Menschen herrscht, wie er lebt?
[4] Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, damit ihr einem anderen zu eigen seid, nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen. [5] Denn als wir im Fleisch waren, da wirkten in unseren Gliedern die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz sind, um dem Tod Frucht zu bringen. [6] Jetzt aber sind wir vom Gesetz frei geworden, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, sodass wir im neuen Wesen des Geistes dienen und nicht im alten Wesen des Buchstabens. [7] Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren! [8] Da nahm aber die Sünde einen Anlass durch das Gebot und bewirkte in mir jede Begierde; denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot. [9] Ich aber lebte, als ich noch ohne Gesetz war; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf, und ich starb; [10] und eben dieses Gebot, das zum Leben gegeben war, erwies sich für mich als todbringend. [11] Denn die Sünde nahm einen Anlass durch das Gebot und verführte mich und tötete mich durch dasselbe. [12] So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. [13] Hat nun das Gute mir den Tod gebracht? Das sei ferne! Sondern die Sünde hat, damit sie als Sünde offenbar werde, durch das Gute meinen Tod bewirkt, damit die Sünde überaus sündig würde durch das Gebot. [14] Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. [15] Denn was ich vollbringe, billige ich nicht; denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich hasse, das übe ich aus. [16] Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetz zu, dass es gut ist.
[21] Ich finde also das Gesetz vor, wonach mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt. [22] Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; [23] ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
[25] Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! So diene ich selbst nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.
Römerbrief 8:1-8
[1] So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. [2] Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. [3] Denn was dem Gesetz unmöglich war — weil es durch das Fleisch kraftlos war —, das tat Gott, indem er seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde und um der Sünde willen und die Sünde im Fleisch verurteilte, [4] damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. [5] Denn diejenigen, die gemäß [der Wesensart] des Fleisches sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht; diejenigen aber, die gemäß [der Wesensart] des Geistes sind, [trachten] nach dem, was dem Geist entspricht. [6] Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden, [7] weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht; [8] und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen.
Römerbrief 9:30-33
[30] Was wollen wir nun sagen? Dass Heiden, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, und zwar die Gerechtigkeit aus Glauben, [31] dass aber Israel, das nach dem Gesetz der Gerechtigkeit strebte, das Gesetz der Gerechtigkeit nicht erreicht hat. [32] Warum? Weil es nicht aus Glauben geschah, sondern aus Werken des Gesetzes. Denn sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, [33] wie geschrieben steht: »Siehe, ich lege in Zion einen Steindes Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschandenwerden!«
Römerbrief 10:4-11
[4] Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. [5] Mose beschreibt nämlich die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, so: »Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben«. [6] Aber die Gerechtigkeit aus Glauben redet so: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? — nämlich um Christus herabzuholen — [7] oder: Wer wird in den Abgrund hinuntersteigen? — nämlich um Christus von den Toten zu holen. [8] Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!« Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen. [9] Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. [10] Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; [11] denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!«
Römerbrief 13:8-10
[8] Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. [9] Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefasst in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächstenlieben wie dich selbst!« [10] Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.
Römerbrief 14:2-6, 17-18, 20-21
[2] Einer glaubt, alles essen zu dürfen; wer aber schwach ist, der isst Gemüse. [3] Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen. [4] Wer bist du, dass du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden; denn Gott vermag ihn aufrecht zu halten. [5] Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss! [6] Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn. Wer isst, der isst für den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der enthält sich der Speise für den Herrn und dankt Gott auch.
[17] Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist; [18] wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen geschätzt.
[20] Zerstöre nicht wegen einer Speise das Werk Gottes! Es ist zwar alles rein, aber es ist demjenigen schädlich, der es mit Anstoß isst. [21] Es ist gut, wenn du kein Fleisch isst und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust, woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte.
Apostelgeschichte 20:7
[7] Am ersten Tag der Woche aber, als die Jünger versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er dehnte die Rede bis Mitternacht aus.
1. Korinther 16:2
[2] An jedem ersten Wochentag lege jeder unter euch etwas beiseite und sammle, je nachdem er Gedeihen hat, damit nicht erst dann die Sammlungen durchgeführt werden müssen, wenn ich komme.
Johannes 20:19
[19] Als es nun an jenem Tag, dem ersten der Woche, Abend geworden war und die Türen verschlossen waren an dem Ort, wo sich die Jünger versammelt hatten, aus Furcht vor den Juden, da kam Jesus und trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!
Matthäus 9,17
Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.
Markus 7,15-19
15-16 Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.[2] 17 Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. 18 Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Versteht ihr nicht, dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann? 19 Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.